Good Morning Vietnam!
9 11 2011Erwachen im heissen Vietnam – Ho Chi Minh City – Cu Chi Tunnel – Konzert in Saigon – dreitägiger Ausflug ins Mekong Delta – Kriegsmuseum in Saigon.
Am Morgen wachte ich auf und es war höllisch heiss. Der Ventilator rotierte, doch das nützte nicht wirklich viel. Ich schwitzte ohne dass ich mich gross bewegte. Ich ging erst einmal duschen und suchte meine Informationen zu Ho Chi Minh City zusammen. Dann ass ich das spärliche Frühstück, welches im Preis von 7 $ inbegriffen war und machte mich auf die Suche nach Matt. Matt hatte ich im Zug von Novosibirsk nach Irkutsk kennen gelernt und über Facebook erfahren, dass er sich noch in Ho Chi Minh City befinde. Ich traf Matt in einem Hostel in der Hintergasse zu meinem ersten Hostel. In seinem Zimmer war es kühl, eine Klimaanlage lief – herrlich. Kurz danach checkte ich bei anderen Hostel aus und im selben Hostel wie Matt ein. Im meinem neuen Zimmer waren neu Betten und es war angenehm kühl. Zwei Duschen und ein Klo waren im Zimmer vorhanden, sowie auch wieder Wegwerfzahnbürsten.
Panoramaansicht meines Zimmers.
Am Nachmittag schaute ich mich ein wenig mit Anthony, einem Freund von Matt, in der Stadt um. Ich zählte insgesamt drei Motorräder. Dann gab ich das Zählen auf. Über sieben Millionen Motorräder soll es in der Hauptstadt Südvietnams geben. Als wir im Hostel zurück waren, begann es zu regnen. So richtig aus Kübeln. Wir trafen uns in einer Bar und genehmigten uns ein Apero und suchten uns ein kleines Restaurant als es aufhörte zu regnen. Plötzlich hielt ein Motorrad genau vor unsrem Restaurant auf der Strasse und es stauten sich hunderte Motorräder hinter ihm. Einige stiegen auf ihr Motorrad und schrien, andere blieben sitzen und hupten. Die ganze Strasse war nun gefüllt mit Motorräder. Dann fuhren sie los und eine Horde von Motorrädern setzte sich in Bewegung. Es wollte fast nicht mehr aufhören. Da ich ziemlich müde war ging ich bereits um 11 Uhr zurück ins Hostel um zu schlafen.
Regen fällt in den Gassen von Ho Chi Minh City. Rechts: Fahrräder vor dem Restaurant.
Ho Chi Minh City, früher und auch heute noch unter dem Namen Saigon bekannt, trägt den Namen von Ho Chi Minh seit 1975. Ho Chi Minh, Sohn eines Gelehrten der trotzdem bei der Landbevölkerung blieb, fühlte schon in jungen Jahren die französische Besetzung ab. Unter dem Vorwand, die Besetzung Frankreichs besser zu verstehen, reiste er nach Frankreich. Mit 21 Jahren reiste er 1911 nach Frankreich, später reiste er auch nach New York, London und Moskau, wo er sich politisch bildete wie auch betätigte. 1941 kehrte er nach Vietnam zurück und erzwang durch die Augustrevolution, durch welche 1945 die Unabhängigkeit von Frankreich erreicht wurde. Er führte gegen fast ununterbrochen Krieg gegen Japan, Versuche Frankreichs zur erneuten Besetzung und schliesslich gegen die USA im Vietnamkrieg. Während den 60er Jahren versuchte er Nord- und Südvietnam wieder zu vereinen. Ho Chi Minh lebte stets bescheiden, setzte sich für die Bauern und die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein und wurde somit zum Nationalhelden Vietnams. Als ich nun zumindest wusste, was es mit dem Namenwechsel von Saigon zu Ho Chi Minh City auf sich hatte, konnte ich mich ein bisschen mehr auch die Geschichte Vietnams einlassen. So besuchte ich mit einer Touristentour die Cu Chi Tunnel unweit von Saigon. Um 8 Uhr morgens musste ich bereits den Bus besteigen, etwa 20 andere Touristen taten es mir gleich. Wir fuhren aus Saigon raus und hielten erst einmal bei einer Fabrik für traditionelle Vietnamesische Bilder. Diese wurden von Leuten mit körperlichen Behinderungen in minuziöser Handarbeit gefertigt. Die körperlichen Behinderungen sind bei den meisten Folgen des Vietnamkrieges. Gekauft wurde von unserer Touristengruppe wenig und wir fuhren bald weiter.
Herstellung von traditionellen Vietnamesischen Bildern.
Als wir die Cu Chi Tunnel erreichten, taten dies auch mehrere andere Touristengruppen. So wurde unser Programm ständig ein bisschen abgeändert, um dem Grossandrang auszuweichen. Die Tunnel bei Cu Chi entstanden 1948 und sind Überbleibsel aus der Zeit der französischen Besetzung. Sie dienten damals zum Schutz für Waffen, Vorräte und Menschen vor den Franzosen. Als die Amerikaner unwissend in der Nähe von Cu Chi während dem Vietnamkrieg ein Hauptquartier errichteten, bauten die Vietnamesen das Tunnelsystem bis auf 200 Kilometer aus. Es entstand quasi eine unterirdische Stadt. Auf drei Ebenen befanden sich Lazarette, Schlafräume, Büros und sogar Schulen. Die verbindenden Gänge waren gerademal 80 cm hoch und 60 cm breit. Durch solche engen Gänge konnten die kleinen Vietnamesen gut schlüpfen, die grossen und meist kräftig gebauten US Soldaten hatten da jedoch meist mehr Mühe. Unser Führer meinte die Vietnamesen konnten in die Tunnel rein und raus wo sie wollten, aber für die Amerikaner sei es immer ein One-Way-Ticket gewesen. Die Eingänge zu den Tunnels waren sehr gut versteckt und sehr eng. Zudem hatten damals die Vietcong im ganzen Gebiet Fallen mit spitzen Bambus oder Eisenstangen gesichert. Einige der Fallen waren aufgestellt und wurden uns erklärt. Unschön was mit den Opfern passiert, aber sehr wirkungsvoll. Bei einem Eingang konnten Touristen einsteigen und sich fotografieren lassen. Eine Frau kam dann nicht mehr heraus und wir mussten sie zu viert heraus ziehen. Die Amerikaner versuchten praktisch erfolgslos das Tunnelsystem einzunehmen oder zu zerstören. Es hielt den Bombardierungen aus der Luft stand und der Einsatz von Gas war nutzlos, weil die Vietkongs Siphons eingebaut hatten, welche das Vordringen des Gases verhinderten.
Enger Einstieg in die Tunnels. Rechts: Touristischer Vietcong.
Eine gestellte Falle, tritt man drauf verschwindet man im Untergrund und landet auf spitzen Bambusspeeren, welche den Ausfluss des Bluts erleichtern. Rechts: Ein gute verstecktes Belüftungsloch.
Nach der Besichtigung dieser Tunnels, konnten wir durch einen Tunnel kriechen. Dieser wurde für Touristen auf eine Höhe von 120 cm und eine Breite von 80 cm vergrössert. Es war trotzdem höllisch eng und ich musste teilweise auf den Knien gehen. Danach stand für viele Touristen das Highlight des Tages auf dem Programm. Schiessen mit diversen Waffen aus dem Vietnamkrieg. An die Preise kann ich mich nicht mehr erinnern, für mich war von Beginn an klar, dass ich das nicht machen werde. Aber das ist nun mal so, wenn man zuhause etwas muss, will man das nicht unbedingt sonst wo auch machen.
Hinter diesen Bäumen befindet sich die Schiessanlage. Rechts: Touristen stehen an um ein paar mal abzudrücken.
Auf diesem Ausflug lernte ich Jimmy aus Quebec kennen. Er hatte ungefähr den selben Plan wie ich, zuerst noch ein wenig in Saigon zu bleiben und dann nordwärts zu reisen. So beschlossen wir für die kommende Zeit gemeinsam zu reisen. Er sprach Französisch, doch wenn er sich nicht Mühe gab und mit dem Akzent von Quebec sprach, verstand ich kein Wort. So unterhielten wir uns meist in Englisch. Am Abend gingen wir Essen und wollten dann in einen Club um ein Konzert anzuschauen. Auf dem Weg zu einem Restaurant machten wir erste Erfahrungen mit der Saigoner Ruhs Hour.
Video: Verkehrssituation in Ho Chi Minh City
Video: Strassenüberquerung in Ho Chi Minh City
Wir wurden jedoch von einigen Vietnamesen aufgehalten, die am Tisch neben uns im Restaurant waren. Als wir gehen wollten luden sie uns zu sich ein, offerierten uns Essen und Bier. Als sie nicht begreifen wollten, dass ich kein Bier trinke, erklärte ich ihnen, dass ich allergisch auf Weizen sei, so war es dann auch für sich verständlich. Es war ziemlich lustig und interessant mit diesen Vietnamesen. Der eine hatte Englisch gelernt, während seiner Zeit als Wächter bei der Amerikanischen Botschaft und so konnten wir uns recht gut unterhalten. Als ich ihnen sagte, dass ich Mathematiklehrer bin waren sie vor allem erstaunt, dass ich Ngo Bao Chau nicht kannte. Er ist er erste berühmte Vietnamesische Mathematiker. Stoltz waren sie auf ihn vor allem, weil er bereits zwei Goldmedallien bei den Mathematikolympiaden gewonnen hatte.
Bei den Vietnamesen am Tisch.
Vietnamesische Suppe. Der Abfall wird in Vietnamesischen Restaurants unter dem Tisch verstaut, inklusive Flaschen und leeren Teller. Rechts: damit das Bier auch bei den 29°C in der Nacht schön kühl bleibt.
Gegen 11 Uhr mussten die Vietnamesen nach hause und so zogen wir weiter. Wir wollten eigentlich auch zurück zum Hostel, schauten jedoch kurz in den Club in welchen wir eigentlich wollten. Da die Band gerade am spielen war gingen wir rein um einen Drink zu trinken. Es befanden sich etwa zehn Vietnamesische Gäste im Club, als der Song zu ende war wurden wir beide von der Sängerin begrüsst und nach unserer Herkunft sowie einem Liedwunsch gefragt. Die Band Pitch Black spielte Rock und Heavy Metal Covers. Mein Wunsch nach Ace of Spades konnte die Band jedoch nicht nach kommen. Dafür wurden uns Songs von AC/DC, Led Zeppelin, Guns’n’Roses, Nirvana und Drowning Pool geboten. Nach dem Konzert leerte sich der ohne hin fast leere Club komplett und wir wurden gebeten zu gehen. So machten wir uns auf den Heimweg. Auf etwa halbem Weg wurde Jimmy von einer Frau angemacht, er klopfte sich zum Glück auf die Hosentasche und konnte die Frau gleich stellen und sein Portemonnaie zurück verlangen. Unglaublich flink hatte diese Frau das gemacht und ihre Beute auch Kommentarlos zurückgegeben als sie gestellt wurde. Erst als wir weiter liefen realisierten wir, wie viel Glück Jimmy da hatte.
Pitch Black live im Metallic Club. Rechts: die Angestellten registrierten die Arbeitszeiten indem sie vor dem Verlassen des Clubs sich mit dem Fingerabdruck austrugen.
Mit Jimmy buchte ich eine drei tägige Tour ins Mekong Delta. Eine letzte organisierte Tour bevor wir uns auf eigene Faust in den Norden durchschlagen. Die Tour startete früh morgens und wir fuhren lange im Bus. Ich war froh endlich aus der Stadt raus zu können. Saigon ist riesig und es hat mir zu viele westliche Touristen. Manchmal mag das sehr gut sein, westliche Touristen zu treffen, aber hier waren es zu viele. So freute ich mich auf eine ruhige Tour im Mekong Delta. Der über 4500 Kilometer lange Fluss hat ein Einzugsgebiet von 800’000 km2. Deshalb sind die verschiedenen Flussarme im Mekong Delta sehr breit. Einige sind mit Brücken zu überqueren, bei anderen fahren Fähren im Viertelstundentakt. Im Mekong Delta leben 14,7 Millionen Menschen auf 70’000 km2, das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 210 Personen pro km2. Es war also alles andere als ruhig und Wildnis. Die Strassen auf welchen wir fuhren waren steht’s von Häusern umgeben, zeitweise auch von Feldern. Das Mekong Delta gilt als Reiskammer Südvietnams, dementsprechend viele Reisfelder sehe ich. Aber auch sonst wird hier gar viel gezüchtet, Fische, Früchte, Gemüse, Zuckerrohr und Kokosnüsse werden hier angebaut.
Blick auf einen der Flussläufe des Mekongs im Mekong Delta.
Wir fuhren mit einem Boot auf dem Mekong bis zur Einhorninsel. Dort genossen wir einen speziellen und sehr süssen Honigtee, probierten Bananen- und Reiswein und diverse getrocknete Früchte. Danach verteilten wir uns auf kleine Boote und machten eine kurze Fahrt zurück zum Anlegeplatz unseres grossen Boots. Die Insel war entweder zu Fuss auf Trampelpfaden begehbar oder in kleinen Kanälen mit kleinen Booten beschiffbar.
Anrichten des Honigtees. Rechts: Anlegestelle für die kleine Bootsfahrt.
Auf dem Boot in den das Land durchziehenden Kanälen. Rechts: Blick auf den Mekong von der Einhorninsel aus.
Ein bisschen weiter unten machten wir Halt um zu Mittag zu essen. Zum gewöhnlichen Touristenmenu konnte man auch noch den speziell erwähnten Elefantenohrenfisch bestellen. Das Stück kostete 150’000 Dong (6.50 CHF) und wir bestellten uns einen solchen zu viert, um zu probieren da der Fisch so wahnsinnig gut sein soll. Schön auf dem Teller aufgestellt wurde er uns präsentiert und dann auch gleich zubereitet. Mit ein wenig Gemüse und ein paar Reisnudeln wurde das Fischfleisch in Reispapier gewickelt. Die “Schuppen”, die man auf dem Fisch sah, waren nicht etwa etwas anderes als Schuppen wie wir das dachten, sondern es waren tatsächlich die Schuppen. Und die wurden einfach miteingerollt. Es knirschte und knackte ganz schön im Mund. Das Fischfleisch empfand ich als überhaupt nicht herausragend, eher als langweilig. Nach zwei Rolle hatte ich genug und trotzdem eine Rolle mehr als die meisten gegessen. Das fruchtige Dessert schmeckte mir um einiges besser. Papaya, Ananas, Drachenfrucht und Bananen gabs und dazu spielte eine Vietnamesische Band ein paar traditionelle Stücke und dann leider auch noch ein Weihnachtslied. Es war Anfang November und um die 30°C!!! Anschliessend hatten wir eine halbe Stunde Zeit mit dem Fahrrad die Insel zu erkunden. Das reichte natürlich hinten und vorne nicht. Ich fuhr mit Silvana aus Chur der Hauptstrasse entlang ins Dorfzentrum (so dachten wir zumindest) und kehrten dann um. In die andere Richtung fuhren wir ein bisschen aus dem Dorf, vorbei an Friseurläden, Motorradwerkstätten, heruntergekommenen Häusern, Menschen die auf Booten lebten, einigen sehr modernen Häuser mit gepflegten Gärten, die dadurch schon als Villen aufgefasst wurden. Ziemlich knapp kamen wir zurück, dir Gruppe wartete schon beim Boot auf uns.
Der Elefantenohrenfisch. Rechts: Teile des Fleisches eingerollt in Reispapier mit Gemüse und Reisnudeln bereit zum Verzehr.
Musikalische Untermalung beim Dessert. Rechts: auf der Fahrradtour mit Silvana.
Grosser Kontrast: eine Familie lebt auf einem Boot, 30m daneben eine kleine Villa.
Wir fuhren auf dem Mekong zurück zur Stelle wo wir abgelegt hatten und bestiegen dort erneut unseren Reisebus. Wir wurden nach Can Tho in ein Hotel geführt. Can Tho ist die grösste Stadt im Mekong und hat über 1,1 Millionen Einwohner. Dort angekommen duschte ich mich kurz, tätigte einen zeitlich perfekt geplanten Geburtstagsanruf in die Schweiz und machte mich zum Essen bereit. Gemeinsam mit Silvana, Monika aus Baden und Jimmy gingen wir an der Riviera essen. Es war ein gemütliches Restaurant und wir assen zur Vorspeise eine 3-Käsepizza mit Gorgonzolas die war höllisch gut. Als Hauptgang ass ich Rindsfleisch mit Nudeln, war ganz gut und schmeckte mit einem Spritzer Maggi gerade noch ein wenig besser.
Abendessen mit Maggi. Rechts: Ho Chi Minh ist in den meisten Städten präsent.
Am zweiten Tag der dreitägigen Mekong Delta Tour besuchten wir einen schwimmenden Markt. Wir bestiegen erneut ein Boot um auf dem Mekong ein bisschen flussaufwärts zum Markt zu fahren. Vorbei an diversen Häusern welche bis weit ins Wasser hinaus gebaut wurden. Zum Teil waren sie mit Betonpfosten befestigt, einige jedoch nur durch dünne Holzstämme gestützt.
Häuser am Ufer des Mekongs.
Im Boot auf dem Mekong. Rechts: ein schwimmender Händler der sein Geschäft hauptsächlich bei Touristen macht.
Blick flussaufwärts auf den schwimmenden Markt.
Irgendwann muss man sich auch ausruhen. Rechts: ein beladenes Boot.
Kaufen und verkaufen auf dem Fluss.
Beim Zuschneiden der Ananas. Rechts: mit grosser Vorfreude machte ich noch ein letztes Foto bevor ich genüsslich in die saftige Ananas biss.
Nach dem schwimmenden Markt wurde uns kurz gezeigt wie aus Reis Reispapier und Reisnudeln gemacht werden. Aus einem Kilo Reis können zwei Kilo Reisnudeln gemacht werden. Und hier wurde auch meine Toilettenfrage beantwortet, die Toilette ist auch hier ein Plumpsklo, nur macht es hier richtig plumps, denn der Abfall fällt direkt in den Mekong. Auch auf den meisten Schiffen werde dies so gehandhabt. Gut zu wissen, wenn man die Leute beim Kleider und Geschirrwaschen im Fluss beobachten kann.
Mekong Toilette mit Sichtschutz.
Esswaren und Geschirr wird im Wasser des Mekongs gewaschen.
Danach gingen wir zurück um zu Mittag zu essen. Vom Tourenführer wurde wir zu einem Restaurant gebracht. Ich setzte mit mit ein paar andern ab und wir gingen in ein Restaurant in welchem keine Touristen assen. Ich bestellte eine Pho Suppe, die wohl berühmteste Suppe Vietnams. Reisnudeln, ein bisschen Rindsfleisch, ein bisschen Gemüse und Kräuter. Es hat nicht schlecht geschmeckt, aber kommt nicht in meine Top Ten.
Kurzer Regenfall in den Strassen von Can Tho.
Nach dem Essen ging etwa die Hälfte unserer Touristengruppe zurück nach Saigon, der Halt war kurz an einer Tankstelle und so hatte ich kaum Zeit mich von den neuen Bekanntschaften zu verabschieden. Logistisch ist es mir rätselhaft wie sie das anstellten, schon zuvor haben wir einzelne Touristen aufgeladen oder abgesetzt. Einige hatte andere Übernachtungsmöglichkeiten oder andere Spezialwünsche. Die neu zusammengesetzte Gruppe wurde nun zu einer Krokodilfarm geführt. Dort befinden sich 15’000 Krokodile, die zum Teil als Nahrung und zum Teil für Handtaschen gezüchtet werden. Hauptsächlich männliche Tiere werden für die Lederhaut gezüchtet, da diese robuster ist. Zum Verzehr werden nur junge Krokodile zwischen 3 und 7 Jahren geschlachtet. Die Krokodile hier werden bis zu 60 Jahre alt, dann ist das Fleisch nicht mehr gut zu essen, dafür ist die Grösse der Haut bedeutend mächtiger.
Krokodile.
Nach dem Besuch bei den Krokodilen fuhren wir nach Chau Doc, wo wir in einem schwimmenden Hotel auf dem Mekong einquartiert wurden. Anscheinend hatten Jimmy und ich ziemliches Glück mit der Zimmerzuteilung. Lediglich eine kleine Eidechse verschwand bei unserem Eintreten von meinem Bett. Bei den anderen waren es Kakerlaken. Mit einer grösseren Gruppe gingen wir Essen. Als die meisten ihr Essen bekamen, wurde mir mitgeteilt, dass sie keinen Frosch mehr haben und ich etwas anderes bestellen muss. So begnügte ich mich mit Frühlingsrollen und Pommes, da ich nicht erst nach den anderen wollte.
Unser Hotelzimmer. Rechts: essen in einem kleinen lokalen Restaurant.
Am nächsten Tag besuchten wir eine schwimmende Stadt und eine Fischfarm die sich in dieser schwimmenden Stadt befand. 100’000 Fische befanden sich in der Fischfarm unter dem einen Haus. Unser Führer fütterte die Fische und sie kämpften um das Futter. Anschliessend überquerten wir den Mekong und besuchten ein kleines Muslimisches Dorf. Beim Rundgang durch das Dorf kreuzten wir den Weg mit einer Hochzeit. Bei der Dorfschule störten wir für kurze Zeit den Unterricht durch unsere Anwesenheit. Und schon wieder bestiegen wir das Boot, überquerten den Mekong um bei schwimmenden Hotel in den Bus einzusteigen und die Rückfahrt anzutreten.
Die schwimmende Stadt mit den Fischfarmen.
Die Häuser in der Muslimischen Stadt sind auf Stelzen gebaut, um vor Hochwasser zu schützen. Rechts: muslimisches Zentrum.
Auch die Hochzeitsgesellschaft kommt mit dem Boot an. Rechts: drei Kinder bringen Geschenke.
Der Bräutigam läuft unter dem Schirm, welcher von einem Freund gehalten wird. Irgendwie macht der Bräutigam nicht gerade ein glückliches Gesicht (rechts).
Besammlung einer Schulklasse im Schulhof.
Der Lehrer gibt Anweisungen und die Schüler hören gespannt zu, wie sich das gehört. Rechts: vor dem Schulhof werden Schulmaterialien verkauft.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch ein Buddhistisches Kloster, von welchem aus wir über den Mekong nach Kambodscha schauen konnte. Gross interessiert hat mich das Kloster nicht mehr, ich habe (jetzt schon) genug Kloster gesehen, und es kommen wohl noch ein paar dazu. Ich war dann froh als ich im Bus ein wenig Schlafen konnte und mich hie und da über die Fahrweise unseres Fahrers oder anderer Verkehrsteilnehmer amüsieren konnte. Beim Anstehen mit dem Bus in der Schlang um auf die Fähre zu gelangen wurde unser Bus von einem anderen Bus überholt, und zwar übelst hat der sich eingedrängelt. Unser Busfahrer wollte dies nicht so belassen, so schickte er unseren Führer raus, der einen Markttisch gegen den Willen der Verkäuferin, um ein paar Zentimeter verschob und sich anschliessend direkt vor den anderen Bus stellte. Irgendwie schaffte es der andere Bus trotzdem vor uns auf der Fähre zu sein. Doch die Gerechtigkeit siegt zuletzt und wir konnten die Fähre vor dem anderen Bus verlassen. Naja, war wohl witziger als es sich hier anhört.
Blick nach Kambodscha.
Unser grüne Bus beim Überholmanöver. Rechts: trotzdem war der rote schneller.
Bilder auf der Fähre.
Am Abend trafen wir Silvana wieder und noch ein paar andere aus dem Hostel und gingen gemeinsam Essen und anschliessend etwas trinken. Auf der Strasse prügelten sich ein paar Vietnamesen, ich hatte keine Ahnung worum es ging und es interessierte mich auch nicht gross. Einem lief das Blut vom Gesicht bis runter zu den Hosen. Die Polizei kam, sperrte einen Teil der Strasse für einige Minuten ab und ging dann wieder. Ich habe nicht gesehen, das sie etwas gemacht hätten. Zwei junge Amerikaner hatten sich ein spezielles Souvenir geholt; einen Schuh des Prügelopfers. Wie kann man nur auf diese Idee kommen.
Am nächsten Tag ging ich mit Jimmy am Nachmittag ins Kriegsmuseum. Die Bilder schockierten mich, ich hatte fast nichts über den Vietnamkrieg gewusst. Der Krieg in Vietnam forderte drei Millionen Menschenleben, zwei Drittel davon waren zivile Opfer. Tragisch was die Amerikaner damals in Südostasien angerichtet hatten. Etwas niedergeschlagen liefen wir durch die Strassen von Saigon und schauten dem Alltagsleben zu. Viele Motorradfahrer tummelten sich auf den Strassen, das Überqueren war jedes Mal wieder eine lustige Herausforderung. Einfach langsam und kontinuierlich laufen, die Roller weichen aus. Später gingen wir etwas essen und setzten uns anschliessend in ein Strassencafe um dem Treiben auf der Strasse weiter zu zuschauen und etwas zu trinken.
Roller auf den Strassen Saigons.
Auch in Vietnam gibts in den Parks Sportgeräte zur freien Verfügung. Rechts: Stromkabelsalat.
Beginn der Rush Hour in Saigon.
Ich, Jimmy und Lukas im Strassenkafe. Das Strassenkafe auf der anderen Strassenseite mit zwei Verkäuferinnen (Zigaretten und Buchkopien). Rechts: eine Strassenverkäuferin versucht uns zum x-ten Mal ihre getrockneten Fische anzudrehen.
An diesem Abend spielten die Vietnamesen Fussball gegen Singapur. Das Spiel wurde live übertragen, doch nicht in unserem Strassenkafe. Den Ausgang des Spieles kriegten wir trotzdem mit, denn Vietnam hat mit 2:0 gewonnen und einige wenige fuhren mit ihren Rollern mehrmals laut jubelnd und hupend durch die Strassen von Saigon.
Video: Motorräder in den Strassen von Saigon nach dem Sieg im Fussballspiel gegen Singapur
Das wärs erst einmal von Vietnam.
Cheers
Simu
Super Bricht mal wieder! Nur eis muäss Der eifach mal säge: Du bisch sonen kulinarische Grüsel, das glaubi gar nöd. *lol*
Und d’Haar häsch Der ja gar nöd gschnitte! FAIL! :))
merci. Frosch isch im fau super! huere zarts Fleisch, abr leider gits das nid i jedem Restaurant 🙂
salut mec
je suis tes voyages depuis le debut, c ‚est classe et ça me rapelle des souvenirs, tu as fait les memes photos que moi en Mongolie et vus la meme famille, drole !!!!
moi je reviens de 3 semaines en Turquie, c ‚etait bien mais trop court !!!
continue bien et amuse toi bien
la reek
„tritt man drauf verschwindet man im Untergrund und landet auf spitzen Bambusspeeren, welche den Ausfluss des Bluts erleichtern“. bwahahaha!
iu, hammer bricht, aber ehrlich xeit, das vietnam stinkt mir ä chli. isch ja scheisse gfährlich dert, chch.
ha vori nachm morgeschiss (ok, mittagsschiss) nid gspüeut u d wc-tür off gla, dass i dini idrück usm mekong delta no chli intensiver cha miterläbe.
bi auso scho gspannt wie das i däm vietnam witer geit! 🙂
Bhawahaha, wider ä super Biitrag, Matze 😀
dStrasseüberquérig xeht huere nach Action us, da wird iich grad närvös! Gelobt sollen sie sein, üsi Fuessgängerstreife!
Aber di 30°C nähmi iz o, bi üs isches es Mü chüeler…zum Glück gani gli nach Marokko 🙂
Witerhin viu Spass Bruda!! Cheers